Unsere Hebeschiebetüre, eine hohe Schwelle und die dort viel zu kurzen Rollläden
Gleich nach dem Einzug ist uns aufgefallen, dass bei Terrassen- und Balkontüren die Rolläden weit über dem Boden enden und somit eine Abdunkeln durch die Rollläden nicht wirklich möglich ist, zumal alle drei betreffenden Türen Richtung Süden ausgerichtet sind. Nachdem das Problem bei den Türen im OG recht einfach durch eine zusätzlich Aluleiste/Winkel auf dem Türrahmen vom Rollladenbauer gelöst wurde, scheint es bei der Hebe/-Schiebetüre im Erdgeschoss doch ein größeres Problem zu werden. Eine breitere Leiste kann nicht mehr angebracht werden, weil diese bereits jetzt schon einiges übersteht und danach eine Stolperfalle bilden würde – auch wäre diese dann nicht mehr so stabil, dass sie nicht kaputt ginge, wenn man mal aus Versehen draufsteht.Viel Interessanter und vor allem für die HausherrIN extrem ärgerlich war, dass Im Gespräch mit dem Mitarbeiter der Rolladenfirma wegen dem Problem der ca. 10 cm zu kurzen Schienen bei der Terrasse die Frage aufkam, wie die Schienen denn bei anderen verbaut seien, dass diese unten kein Licht mehr einfallen lassen oder Tieren den Zutritt gewähren.
Eine Terrassentüre mit Rollladen ist ja jetzt auch nichts besonders Außergewöhnliches. Beim Diskutieren verschiedener Lösungsansätze fragten wir nochmals auch nach dem Grund für die überdurchschnittlich hohe Schwelle (Hebe-/Schiebetür im Erdgeschoss), da dies unserer Ansicht nach überhaupt der Grund für das bestehende Problem ist und weder Bekannte noch die ganzen Nachbarn, die kürzlich gebaut haben, eine derart hohe Schwelle verbaut haben. Deren Schwellen sind jeweils nur wenige Zentimeter (4-5) hoch, oder sogar nur 1-2 cm, wohingegen unsere rund 13,0 cm(!) misst – vom Bodenbelag, nicht vom Boden des mit Gitterrost vertieften Ablaufs.
Wir hatten die hohe Schwelle schon damals bei der Planung beim Architekten der Firma Holzbau Braun moniert, insbesondere da wir dies zum einen in keinem anderen Haus so gesehen hatten, zum anderen, weil wir ja altersgerecht und so gut wie möglich barrierefrei bauen wollten und diese Schwelle eine Nutzung der Terrasse mit z.B. Rollstuhl oder Rollator zumindest ohne fremde Hilfe komplett ausschließt. Da hieß es aber vom Architekten, dass dies sowohl bei Terrasse als auch Balkon zwingend notwendig sei aufgrund der Dämmung des Balkons und der Terrasse.
Der Mitarbeiter der Rolladenfirma verwies uns in diesem Zusammenhang auf eine DIN-Norm, vermutlich die DIN 18195. Weil uns das Thema doch keine Ruhe ließ, suchten wir im Internet nach detaillierteren Informationen und stießen auf den folgenden Sachverständigen-Beitrag:
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Vom Chef der Firma die unsere Türen und Fenster gebaut hatte, der dazu Stellung bezog und eine hohe Schwelle als „nicht zumutbar“ beurteilte. Insbesondere sei die Schwelle in dieser Höhe gar nicht nötig, wenn vor der Tür Ablaufgitter verbaut sind und zusätzlich ein Vordach gegen eindringendes Wasser schützte.
Zitat: „Auch hier ist die Rede davon, dass Türschwellen niederer als 150 mm sein dürfen, sie müssen jedoch von der Abdichtung hinterfahren werden. Erst ab einer Schwellenhöhe von 50 mm und weniger wird in der Richtlinie von Entwässerungsrinnen, Gitterrosten oder Vordächern gesprochen (Kap. 3.1.3 Schwellenausbildung).“
Umso mehr wundert es uns nun, dass wir trotzdem diese hohe Schwelle verbaut haben. Wir sind keine Fachleute in diesem Thema und haben dieses Detail (leider) nicht genauer betrachtet bevor gebaut wurde und uns hier auf die Fachleute verlassen. Natürlich waren wir schockiert, als es vom Architekten hieß, dass wir eine 10 cm hohe Schwelle bei der Hebe-/Schiebetüre benötigen. Da es jedoch immer hieß, das ginge nicht anders, haben wir uns eben damit abgefunden. Jeder Handwerker der im Nachhinein nun bei uns war und etwas mit diesem Thema vertraut ist (Fensterbauer für Fliegengitter & Schreinermeister der unsere Innentüren gemacht hat) aber auch Besucher haben uns bereits darauf angesprochen, warum wir denn eine bedeutend teurere Hebe- & Schiebetüre verbauen lassen, wenn diese gar nicht den gedachten Zweck erfüllt und es eine einfache und vor allem bedeutend günstigere Türe mit Rahmen wie im OG auch getan hätte.
Persönlich gehen wir inzwischen davon aus, dass diese Schwelle aufgrund der Konstruktion und dortigen Verstärkung mit einem Holzbalken und für den Transport des Wandelements notwendig ist und man dadurch verhindert, dass man die Türe erst nachträglich auf der Baustelle einbauen muss. Da wir jedoch nun auf beiden Seiten also innen und außen etwa 11-13 cm Abstand haben, wäre eine Bodenebene oder zumindest weniger hohe Montage ohne Probleme möglich gewesen.
Update: Sicherlich hat die Hausbaufirma hier recht wenn sie von mehrfacher Sicherheit gegen Wassereintritt spricht, da wir jedoch bisher aufgrund von über 1 Meter Überdachung und einer Rinne sowie sehr hohem Aufbau bis zur wasserführenden Schicht (Abdichtungsebene) haben, ist dies in unseren Augen extrem übertrieben und wir hätten und eine bedeutend niedrigere Schwelle wie auch bei allen Nachbarn gewünscht.
Wir können an dieser Stelle nur allen zukünftigen Hausherren ermutigen, sich dazu im Vorfeld Gedanken zu machen und notfalls weitere Fachleute zu befragen und eine zweite oder gar dritte Meinung einzuholen.
Danke für den Artikel! Nach einer Türnotöffnung wurde bei uns ebenfalls eine viel zu hohe Schwelle mit der neuen Tür eingebaut. Daher ist es gut zu wissen, dass dies vielleicht etwas mit dem Wassereintritt zu tun haben könnte. Ich denke aber, bei uns war das tatsächlich nicht nötig.